Brauer auf Abwegen

hier noch ein paar impressionen aus dem fundus eines aps-fotografen, der die fotodösli noch wie zu grossvaters zeiten einschickt und sich dann freut und manchmal auch wundert an den ergebnissen. wir möchten besonders auf die projektarbeit füsse im wandel des wanderns hinweisen. hier abgebildet sind 3 aus 35 aufnahmen, die wir jeweils nach dem schuhe ausziehen aufgenommen haben. da möchte man direkt dankbar sein, dass das geruchsinternet noch nicht erfunden worden ist. wer auf geschundene füsse steht, kann angebote  für die vollständige kollektion unter der rubrik „kontakt“ an uns richten. die ist stückzahlmässig sicherlich exklusiver als ein vollgeklebtes album der euro 08. und der hauptteil der fussballer ist auch nicht wirklich schöner als unsere treter.

eintrag vom 9.august 2008
und schon sind wir wieder zurück in schaffhausen und der schweiz und den freundInnen. das kam so: am dienstag haben wir das meer wieder hinter uns gelassen und sind dem binnenland tag um tag näher auf die pelle gerückt. wir haben uns vorgenommen, all die lieben leute nochmals zu besuchen, die die reise zu DEM erlebnis gemacht haben. ihr dürft jetzt kurz überlegen, wer da wohl in die engere wahl kommt……….(studierpause)……..die erste station war nur gerade eine wandertetappe vom meer entfernt und es waren bürgermeisters. als der lange den johannes, das ist der bürgermeister von franzburg, sah und ihn auch freudig begrüsste, sah ihn dieser nur ungläubig an. nach der bemerkung „bart dazu denken“ machte es klick und sogleich wurden wir zu eis mit kirschen eingeladen und plauderten noch ein wenig über unsere erlebnisse. und schon konnten wir uns auf die nächsten highlights freuen in form von fischessen im klabautermann und selbstgerautem aus dem brauhaus. es wurde wieder eine lange nacht mit den wirtsleuten, die uns mit geschichten und anektoten aus der ddr und geistigem aus der flasche unterhielten. davor kürten wir den warener minigolfmeister. anton konnte dabei nicht verbergen, dass er auch hier ein meister seines fachs ist und mit gut 2 schlägen vorsprung gewann.
werner, der wirt von berlin-wannsee, durfte natürlich auch nicht fehlen. sein sonst schon breites lächeln war an diesem tag noch ein bisschen breiter, denn um genau 10.03 uhr an diesem tag hatten die  deutschen verfassungsrichter in kleinen beizen das rauchen wieder gestattet. die einschränkung, dass er dafür keine selbsthergestellten speisen mehr verkaufen dürfe, war ihm angesichts der 2 wienerli pro jahr, die er verkauft, ziemlich egal. chrisi brachte ihm dann noch zigis aus der heimat mit und so  trafen sich seine mundwinkel am hinterkopf. am abend wurden wir dann in niemegk bereits weider abgebusselt und mit lecker bier verwöhnt.
ein höhepunkt der höhepunkte stand am nächsten tag auf dem programm mit einem besuch in leipzig und den 2 liebsten leipzigern. natürlich wurde wieder gegrillt und chrisi liess die runde von mittlerweile 10 personen unser selbstgerautes probieren. dank marek konnten wir sogar noch eine (allerdings autonom operierende) brauage-filiale eröffnen, denn er will noch dieses jahr ein eigenes bier brauen. bewaffnet mit kübeln voll spreewaldgurken und ossi-artikeln machten wir uns am nächsten tag auf den weg in die alten bundesländer. obwohl diese bezeichnung ansichtssache ist, denn aus der sicht der ostdeutschen sind ihre bundesländer die alten. auf jeden fall wollten wir kaja, den türken aus dem frankenland, besuchen. leider war er nicht anwesend, aber da die stammkunden erwartungsgemäss noch dieselben waren wie einen monat zuvor, waren wir nie allein.

https://www.brauage.ch/portals/20/bilder/brauer%20auf%20abwegen/huehnerstall.pngvor dem grandhotel in steinwiesen (oberfränkisch: stoawiesn)
vor dem grandhotel in steinwiesen (oberfränkisch: stoawiesn)

die ganze zeit hatten wir auch unseren biersirup dabei. wir dachten zumindest, dass es sirup sei. und wir lernten ganz nebenbei das wunder der wildgärung. so hatten wir vor der grenze bereits ein jungbier im kofferraum und zwar 45 liter. dies stellte uns vor die etwas knifflige frage, ob wir dieses gebräu denn nun verzollen müssen. aber wie erklärt man einem zollbeamten, dass man zwar alkoholisches dabei hat aber keine ahnung, wie prozentig der ist? da hilft nur eins: schulerbuben-gesicht aufsetzen und lächeln. zum glück spielen zollbeamte gerne handball und brauer gelegentlich auch und so blieben uns die erklärungsversuche erspart.
war schon ein komisches gefühl, nach 8 wochen wieder in good old schaffhausen einzutrudeln. wir gönnten uns zur feier des tages ein falkenbier und mussten uns eingestehen, dass wir erstens pilsverseucht sind und zweitens lagerbier nach so langer abstinenz nicht besser wird. und wenn die hopfenengpässe auf dem weltmarkt noch

gutes malz, gott erhalts!
gutes malz, gott erhalts!

grösser werden, dann sieht unsere zukunft düster aus: lagerbier! trotzdem ist es schön, wieder hier zu sein. als nächstes wird wieder gebraut und dann reicht ein fussmarsch an die gute alte brauage du garage à la plage.

gutes malz, gott erhalts!

freundschaft!
anton und roman

eintrag vom 29.juli 2008
käpt´n logbook vom 29.07.08: es gibt so viele schöne segelboote auf dem meer und keines davon gehört uns. dies ist eine tatsache, die wir schleunigst zu ändern gedenken. die zeit am meer hat uns wieder einmal vor augen geführt, wieso wir eigentlich ans meer reisen wollten. das meer ist einfach ein toller hecht.

mehr meer sehn!

nach unserer ankunft in stralsund fuhren (ja, ja, jetzt heisst es fahren und nicht mehr laufen) wir nach hiddensee, um die gute nina hagen zu ehren, die uns jeden morgen mit ihrem ddr-hit “ du hast den farbfilm vergessen, mein michael“ aus dem schlaf geträllert hat. in der ersten strophe singt sie nämlich “ hoch stand der sanddorn am strand von hiddensee…“. sanddorn haben wir zwar keinen gesehen aber kaufen kann man ihn in allen erdenklichen varianten. und dann war der moment auch schon gekommen, dass wir unsere schwielenfüsse auf rügen aufsetzten. ein grosser schritt für uns aber ein sehr kleiner für die menschheit.
am samstag war es dann soweit, dass chrisi zu uns stiess und oh freude, er brachte auch gleich noch tonis schätzele mit! leider hatten wir in der kneipe nur 3 biere parat für die ankunft aber dieses manko liess sich auch aus der welt schaffen und so durften wir zum ersten mal seit 7 wochen wieder mit vertrauten menschen reden. das war eine wohltat und endlich konnten wir unsere erlebnisse loswerden. ich weiss nicht, ob die zwei auch was gesagt haben oder einfach nur den nickautomaten laufen liessen. aber wen interessiert das in so einem moment.
dann musste auch noch das letzte projekt dran glauben. chrisi hatte nämlich eine mobile brauanlage mitgenommen und so machten wir es uns neben dem hafen bequem und brauten 45 liter rügen-bier. es war einfach nur schön und toll und sowieso. vielleicht überreden wir die schweizer regierung, dass sie rügen überfallen soll und ein bisschen näher an die schweiz rückt. dann könnten wir immer in einer so schönen umgebung brauen. was nicht heissen soll, dass wir die garage nicht lieben. aber ein meeresstrand ist schon was anderes als der olle rhein.

what a day

das ist eigentlich bereits das ende unserer hinreise………
heute gehts zurück (richtigerweise müsste natürlich stehen: heute fährts zurück. also: heute fährts zurück in fünf tagesetappen. dabei besuchen wir nochmals all die lieben menschen und orte, die unsere reise so toll haben werden lassen (zum ende einer reise wird man immer sehr wehmütig und weinerlich, aber das soll auch so sein). wir wollen jetzt jedoch nicht in eine oskarwürdige dankesrede einschwenken und all unseren vorfahren danken und dem vierten kameramann gute genesung von seinem schnupfen wünschen. nur soviel: das leben ist weltklasse! und wenn ihr nicht aufpasst, dann quasseln wir euch bei der nächsten begegnung die ohren ab.
machts gut und bis bald!

das schiff fürs nächste frühjahr ist gechartert

eintrag vom 22.juli 2008
natürlich sind wir nochmals zurück gekehrt in das brauhaus, um uns auch noch die restlichen leckereien zu gemüte zu führen. dies sollte ja der höhepunkt des tages sein aber es kam dann doch anders. nicht, dass das bier nicht lecker gewesen wäre, doch der z´nacht davor war dermassen lecker, dass bier für einmal auf platz zwei zurück fiel in der wertung. wir waren nämlich in einem kleinen restaurant zum fisch essen und der war aber so was von lecker. der kleine hat auch sein seit der blechtrommel erlittenes trauma bezüglich aalen überwunden und sich einen solchigen schmecken lassen. für den langen gabs hecht und es war ein toller!
so oder so sind wir am nächsten morgen weiter richtung meer gepilgert, wo wir in einem dieser ddr-nester gelandet sind, die zwar als stadt ausgewiesen sind, aber das angebot von beggingen aufweisen. und das nur knapp. aber wir haben da ein hotel gefunden, dass eine in der rezeption integrierte bar hatte, an der man sogar rauchen durfte. somit hat sich malchin wieder knapp von beggingen abgehoben. es wurde ein sehr lustiger abend mit dem anderen barsitzer, der uns über ostrock und die böhsen onkelz aufklärte. ob alles gestimmt hat, weiss nur die band und vielleicht unser mittrinker. wir nehmen es einmal so hin. am nächsten tag wollten wir eine draisine benutzen für ein teilstück. dabei strampelt man mit integrierten fahrrädern auf den geleisen. allerdings wollte die oberaufsicht über unsere reise (nennen wir sie chrisi) nicht, dass wir fahren und so sind wir dann halt die 20 km doch zu fuss nach dargun gegangen. uns ist auch gar nichts vergönnt!
wir haben ja verschiedentlich von den klausen berichtet (auf jeden fall wollten wir das ganz fest), die aus kleinen überdachten sitzgelegenheiten mit tisch bestehen. dass wir jedoch eine gewittrige nacht darunter verbringen „dürfen“, hatten wir uns so dann doch nicht vorgestellt. aber es geht. anton musste aufgrund seiner gabe, auf allen alltagsgegenständen schlafen zu können, mit dem bank vorlieb nehmen und hat diese gabe einmal mehr unter beweis gestellt. roman wäre bestimmt mitsamt dem schlafsack ins nass geplumpst und hätte furchtbar geflucht.

es sieht wärmer aus, als es war!

das wollten wir den tieren dann doch nicht zumuten. nach dieser feuchten nacht wollten wir den verdienten sonntag in einem hotel verbringen und lindenstrasse und tatort im trockenen angucken. doch in 30km keine kneipe und keine unterkunft. was machen die leute hier bloss? als dann das gps nach einer erneuten zusatzschlaufe von 15 km eine pension anzeigt und die ankunft piepsend bestätigt, ist da nur wald und kein haus. zwei ältere herrschaften fragen uns, wo wir denn hinwollen und bestätigen die völlige abwesenheit von unterkünften. der mann anerbietet sich jedoch, ein wenig herum zu telefonieren und ein privatzimmer für uns zu organisieren. er schafft das auch und als wir nach einer auch nicht vorhandenen kneipe fragen, laden uns die netten leute zu einem abendbrot ein. davor bringt er uns zum zimmer und macht einen historischen rundgang durch die stadt. als er begrüsst wird, merken dann auch wir schnelldenker, dass dies der bürgermeister dieser stadt ist. so tafeln wir mit bürgermeisters zu abend und erfahren allerhand lustiges und interessantes aus der zeit vor der wende. mit vollem magen und einigen bieren machen wir uns nach mitternacht auf den weg zur unterkunft und können nur nochmals den hut ziehen vor diesen menschen. vor der tür stehen dann noch zwei biere, die der vermieter uns vor die tür gestellt hat. das war definitiv besser als fernsehen!

da kennen wir bürgermeisters

da wir am tag zuvor notgedrungen viel weiter gekommen sind als geplant, ist heute unser schlusstag der wanderung. nach 35 tagen und 1368 km fussmarsch treffen wir in stralsund ein und stralsund empfängt uns wie alle dörfer die tage zuvor: mit einem regenschauer der güteklasse eins a.
eine halbe stunde später fällt auch noch eine zweite bastion und wir erblicken das meer. eigentlich ja nur den strelasund, was die wasserstrasse zwischen dem festland und rügen bezeichnet. aber es ist salzig und deshalb eindeutig meer! juhu und jupidu!
zur feier des tages ergattern wir an der touri-info auch noch die letzen zwei verfügbaren betten. wenn engel reisen! am abend gibts noch ein leckeres abendessen in einem brauhaus mit bier von hier und fleisch von rügen.

das ist doch mal ne klare ansage

heute morgen muss dann noch projektpunkt drei dran glauben. wir wecken uns früh und nehmen ein kleines bad. obwohl das wasser weit von klar entfernt ist und es dazu quallen gibt in der bucht, tauchen wir kurz ein und fertig ist das wanderprojekt. und jetzt?

zuerst einmal einen frisör aufsuchen und die gesichtswolle abscheren. und siehe da, es kommt ein gesicht darunter hervor. als schulerbuben verlassen wir das geschäft und machen das, was wir neben wandern wohl am besten können. nein, nicht bier trinken: einfach fast nichts tun (ausser vielleicht ein bierlein trinken).

die rückverwandlung von asphalt-terroristen zu schulerbuben!

am samstag kommt dann der chrisi und wir werden ein bier brauen. dass wird nochmals ganz grosses kino.
weil wir so lange zeit hatten zum nachdenken während den x-hundert stunden wandern, sind natürlich die nächsten projekte bereits vorgegärt. zu guter letzt noch ein paar hilfen für den verkehrsminister (diese strassenschilder dürfen auf keinen fall der strassenschilderreduktion zum opfer fallen):

ost tuning von hinten (siehe letzen beitrag)

ein schönes wort!

eintrag vom 9.august 2008
braukunst im osten

ums gleich vorweg zu nehmen: eigentlich sind wir ja auch auf einer art weiterbildung in sachen bierkultur beim vizemeister. und heute war uns das glück mehr als hold, als wir ein selbstgebrautes pils kredenzen durften. es war ein bisschen wie nach hause kommen. ansonsten schlängeln wir uns der route köstritzer – lübzer – berliner pils – jever – radeberger nach und das ist ja auch nicht schlecht. aber heute war trotzdem ein höhepunkt! da gehen wir sicherlich nochmals hin – aber was heisst gehen – wir haben uns für heute zwei nette fahrräder gemietet und cruisen durch das schöne waren. genau da sind wir nämlich momentan. aber der reihe nach. in berlin sind wir zwei tage geblieben, wobei berlin ein weiter begriff ist, da wir doch 20 km vom zentrum entfernt genächtigt haben. andererseits hätten wir sonst den werner nicht kennen gelernt.

ein badenser in berlin

am zweiten tag waren wir nochmals in der oranienstrasse, haben die annika getroffen, die der lange auch auf reisen kennen gelernt hat und sind dann ins max und moritz (liegt natürlich auch an der oranienstrasse). dies ist eine alte bierschenke mit angebautem likörstübchen, wie es sie früher gab.

am nächsten tag sind wir dann 30km gewandert und – – wir waren noch immer in berlin (aber nicht mehr an der oranienstrasse). da es praktischerweise entlang der ehemaligen mauer einen mauerweg gibt, weiss man immer genau, auf welcher seite von deutschland man gerade ist.
von wildcampern haben wir uns zu begeisterten campinplatzcampern gemausert. einerseits gibts da dusche, wc und meist auch ein anlegerbierchen, andererseits sieht man am morgen all die camper, wie sie aus ihren höhlen steigen richtung sanitäre anlagen, wo sie sich herzurichten versuchen . das ist ein gucken! früher gabs dafür kuriositäten shows. mann, mann, mann.

vater abraham und käptn blaubart

wir begegneten auch ein paarmal gedenktafeln des sogenannten todesmarsches, als die nazis ende des 2. weltkrieges die verbleibenden juden aus den kzs in den tod trieben. ist ein beklemmendes gefühl, dass wir eine wunderschöne wanderung machen dürfen und auf dem gleichen weg 60 jahre zuvor die leute in den tod getrieben wurden. da tun mahnmale wie die tafeln not!
gransee auf halbem weg zwischen berlin und waren ist sicher auch eine erwähnung wert. nach der ankunft wollten wir uns wie gewöhnlich ein anlegerbier gönnen und sind in eine kneipe mit dem sinnigen namen bierquelle gegangen. darin alles, was hartz IV hergibt und der könig davon war der wirt oder jedenfalls derjenige, der uns das bier hintorkelte. eigentlich ist dies ja nur eine randnotiz, aber die stadt war durchs band so drauf. der tourismus basierte auf der tatsache, dass die königin louise vor zehnmilliarden jahren hier nach ihrem ableben eine nacht aufgebahrt wurde und so verhalten sich die einheimischen auch. wir sind auf jeden fall gerne wieder weiter gezogen zur seenplatte. die ist nämlich wirklich schön und es hat all hennenschiss einen zeltplatz am see. ein nachteil von gewässern im sommer sind die kleinen blutsauger, die es auf unsere saftigen wanderwädli abgesehen haben (recht haben sie ja). einmal mussten wir uns auf einer wiese einer übermacht von gegen 100 bremsen stellen und konnten uns nur durch eine beherzte schlagtechnik und viel fersengeld retten. noch eine halbe stunde später hatte jeder von uns 20 dieser fiesen viecher auf dem rücken, die sich partout nicht vertreiben liessen. bremsen, stechmücken und hunde mögen wir nicht, obwohl letztere bis jetzt nur bellen.

kurz vor waren war es dann soweit: wir waren seit 1200 km unterwegs. nach unseren ersten berechnungen waren wir davon ausgegangen, dass stralsund etwa 1200 km fussmarsch von schaffhausen entfernt ist. nun sind wir froh, dass es noch ein wenig dauert bis zur ostsee, da wir so noch einige tage mit dem wägele vor uns haben. die viel zitierte krise wird kommen, wenn die wanderschuhe nicht mehr ihrer bestimmung nachkommen können und so verzögern wir die ankunft gekonnt durch kurze tagesrouten. wir sind halt zwei ganz raffinierte….

zum schluss noch einige impressionen vom wegrand des grossen kantons:

auch im osten gibts opposition

onkel bu fettet kalt und warm

ost tuning

eintrag vom 9.juli 2008
nach den 3 sehr erholsamen tagen in leipzig mussten die füsse also wieder ran. da wir statt dem angepeilten letzten bier um mitternacht erst um 6 uhr in die federn kamen, war nicht wie vorgesehen um 6.45h weckenszeit. so gegen 3 uhr am nachmittag und mit einem wahnsinnsfrückstück im magen verabschiedeten wir uns von unseren gastgebern, die uns leipzig mehr als nur schmackhaft gemacht haben. sie haben uns dann auch noch vor assis und gesocks gewarnt, dass sich entlang unserer route befinden werde und nur darauf warten, dass zwei bärtige schweizerlein sich das geld aus oder einen knüppel über die birne ziehen lassen. und schon am ersten abend schien sich dieser eindruck zu bestätigen. vor dem schlafen gehen haben wir drei wahrscheinlich 20 stunden am tag dort stehende jungs gefragt, ob noch was offen hat für ein anlegerbier. der eine ist dann auch sofort mit uns mit und hat uns in einer hinterhofkneipe bedient. dafür druckste er sich dann ein bier für sich ab, das er natürlich kriegte. dann wollte er wissen, wo wir denn schlafen und uns einen besonders guten schlafplatz zeigen. als er sich immer wieder nach unserem aufenthalt erkundigte und ob wir auch sicher da bleiben, haben wir uns trotz der späten stunde entschlossen, doch noch eine stunde anzuhängen und hinter irgend einem stall neben der strasse zu nächtigen. vielleicht wollte er uns ja nur frückstück an den schlafsack bringen und wir haben die situation völlig verkannt. darauf anlegen wollten wir es allerdings auch nicht, weil uns löcher im kopf nicht besonders stehen.

die besten gastgeber ever! – ever? – ever!

die landschaft wird immer flacher und so haben wir einen irre weiten blick über die felder und die sonne geht merklich später unter als bei uns. allerdings ist mit wanderwegen nicht mehr so viel und auch radwege gibt es nur nach einem uns nicht nachvollziehbaren modus. nach dem zweiten tag haben wir in einem ehemaligen ddr-campingplatz geschlafen, der den charm von damals sehr behalten hat. dazu gehören grosse und halb verfallene blechhallen und sehr originelle dauercamper-häuser. diese haben nicht die in der schweiz verbreitete gartenzäunchen-hecken-elfmilimeterrasen-adiletten-biederkeit sondern sind zusammengewürfelt aus den bestandteilen, die es auufzutreiben gab.

grosse auslegeordnung nach dem wäsche waschen.

ab dem dritten tag beginnt der dialekt schon wieder zu ändern. verdammt! da kriegen wir endlich ein einigermassen akzeptables „gudden daach“ hin und schon outen wir uns wieder als fremde. ab jetzt gilt entweder „morgen“ (zu jeder tageszeit laut unseren nicht repräsentativen studien) oder „mahlzeit“ (davon kriegt man ständig hunger) oder „tschüssi“ (ist auch nicht so der bringer, um jemanden zu begrüssen). und wie es der zufall so will, treffen wir praktisch nie ein entsprechendes gegenüber. dies ist wie beim meier-moser-müller spiel, bei dem man aus den dreien eins auswählen kann und dann gleichzeitig sagt. wenn man sich nicht abspricht, klappt das nie.

am sonntag haben wir uns fest vorgenommen, lindenstrasse und tatort zu kucken. und was finden wir: eine gaststätte zur alten brauerei, die sich an der lindenstrasse befindet und einen fernseher samt stühlen und tischchen auf dem zimmer hat. das leben kann so schön sein, dass es schon fast wieder stinkt. aber eben nur fast! so geniessen wir den tatort aus leipzig, meinen in unserer selbstüberschätzung, fast alle halndlungsorte zu erkennen mit unseren drei tagen stadterfahrung und trinken feines bier.

der vierte tag zeigt dann, wieso gewitter in der ebene nicht so schön sein müssen, wie auf den farbkalendern immer vorgegaukelt. es stürmt und regnet, was das zeug hält und wir können gerade so noch in eine stillgelegtes schulgebäude flüchten. natürlich hat gerade keinen kaffeeautomaten und so warten wir halt auf das ende des regens. am abend beschliessen wir, mal wieder auf einem zeltplatz zu übernachten, finden ihn nicht, essen in einer kneipe und da beginnt das schauspiel vom nachmittag nochmals. nicht ungern lassen wir uns ein zimmer andrehen und freuen uns auf trockene füsse.

kilometer eintausend vor dem fortuna-portal

schon stehen wir vor den toren berlins! leider will man uns nicht, sprich alle bezahlbaren backpackers und jugis sind ausgebucht und das nicht nur heute sondern auf die nächsten zehntausend jahre hinaus. dies kann schon auf die nerven gehen, wenn nach 10 stunden auf den beinen einfach keine bleibe zu kriegen ist. der nachteil am wandern ist dabei, dass wir nicht so schnell ausweichen können uns eine übernachtungsmöglichkeit 10 kilometer entfernt immer auch fast zwei stunden zusätzlichen marsch bedeuten. so beschliessen wir, berlin noch ein wenig länger zu belagern und nisten uns in einem camping in der nähe von wannsee-berlin direkt an der ehemaligen grenze ein. ist äusserst spannend, durch den wald zu lungern und all die ehemaligen brücken, trampelpfade und wachtürme zu sehen. vielleicht geht die fantasie auch hie und da mit uns durch aber uns fasziniert. immerhin haben wir das brandenburger tor und die schweizer botschaft gesehen.

zwei bärtige in bärlin

ein wenig schweiz in berlin: mittendrin und doch nie dabei

übermorgen gehts dann weiter richtung fischköpfe und wie die grüssen, dass können wir nur erahnen.

und zum schluss noch dies: wohnungsangebote in brandenburg oder der einzige backpacker, den wir ausgeschlagen haben:

eintrag vom 3.juli 2008
das wägele läuft und läuft und läuft und in seinem schlepptau machen wir dasselbe.
unsere annahme, in 7 tagen nach leipzig zu wandern, war dann doch etwas gar optimistisch, denn die strecke erwies sich als etwa gleich weit wie von schaffhausen nach nürnberg. doch alles der reihe nach:
von nürnberg sind wir dem main-donau kanal richtung bamberg gefolgt und dann auf die main gewechselt. das wandern an den heissen tagen dem kanal entlang und ohne die aussicht auf einen kleinen schatten ist manchmal recht anstrengend und gibt uns vielleicht einen kleinen eindruck von den ebenen in mecklenburg-vorpommern, die wir ab berlin durchqueren. übernachten wollten wir jeweils auf den zeltplätzen, die in unserer neu erworbenen und vom allgemeinen deutschen fahrrad-club e.v. geprüften karte eingezeichnet waren. allerdings erwiesen sich diese zumeist als private campingplätze von yachtklubs und nur wegen einer übernachtung einzutreten erschien uns dann doch ein wenig übertrieben. so nächtigen wir meist an kleinen weiher, was auch ganz schön ist.
natürlich geht auch die euro 08 nicht ganz an uns vorbei und wenn möglich schauen wir uns die spiele in einer kneipe an. public viewing in den kleinen dörfern bedeutet, dass der stammtisch und einige originell verkleidete jungs vor einer leinwand sitzen und bier trinken. und so sehen wir das halbfinale in einer türkischen gaststädte, die jedoch nur von deutschen besucht ist an diesem abend, an. insgeheim haben wir uns mit dem wirt verbündet und drücken die daumen für die türken. das ist weniger, weil wir gegen die deutschen sind, sondern vielmehr eine massnahme, um ein bisschen ruhe zu kriegen in der nacht. wenn deutschland gewinnt, dann gibts rambazamba auf den strassen. auf jeden fall beschert uns diese unterstützung manch freibier, ein kolossales feuerwerk nach dem spiel und einen trockenen schlafplatz. verloren haben die türken das spiel trotzdem!
dann überqueren wir die ehemalige grenze zur ddr. von den anlagen sieht man, abgesehen vom kolonnen-weg für die fahrzeuge, nicht mehr viel doch die schilderungen von einem einheimischen ist doch sehr eindrücklich.
juhu, wieder ein etappenziel erreicht!

brotzeit und apfelsaftschorle am rennsteig

und wir müssen uns wieder an eine neue begrüssung gewöhnen, denn wir sind in thüringen angelangt. unsere reise hat uns vom grüezi-land über die hallöle-schwaben und die grüss gott- oder servus-franken nun zu den gudden tach-thüringern geführt. später werden die menschen wortkarger und kriegen nurmehr ein gebrummeltes tach über die fast geschlossenen lippen. die grössten unterschiede zu den bayrischen dörfern sind die unaussprechlichen namen, die verfallenen kirchen und die fehlenden brauereien. die biervielfalt hat also merklich nachgelassen aber das angebotene ist trotzdem vorzüglich.
nachdem wir die hügelige landschaft mit dem thüringer wald und den andauernden an- und abstiegen hinter uns gelassen haben, schwenken wir in die zielgerade ein richtung leipzig der weissen elster entlang. wobei weisse elster ein wenig sehr beschönigend ist für einen einbetonierten kanal mit grünlich-morastiger farbe.

die letzten 3 thüringer bären

den final schauen wir uns in einem ehemaligen ddr ferienheim mit imposanten ausmassen an. da das spiel der deutschen weniger imposant ist, hält sich der jubellärm in grenzen aber dies tut der allgemeinen stimmung keinen abbruch und wir werden mit freibier belohnt. ausser den spielern scheint niemand so recht traurig über den ausgang. wir schliessen uns der meinung gerne an und feiern noch ein bisschen. trotzdem weckt uns die gute nina hagen am nächsten morgen wieder zur üblichen zeit um 645h und wir machen uns an das letzte teilstück nach leipzig, wo uns steffi und marek erwarten, die der lange in thailand kennen gelernt hat. nach 9 wandertagen und 400 km fussmarsch gönnen wir uns eine pause.

kilometer achthundert

wir können bei steffi nächtigen und haben so unsere eigene bleibe mitten im kneipenviertel. am tag schlendern wir durch die stadt und am abend wird bei marek alles auf den grill geworfen, was die lebensmittelläden so hergeben. und sie geben viel her! unsere gastgeber sind ganz grosses kino und bescheren uns gemütliche, bierige und sehr amüsante tage und nächte. ein herzliches dankeschön an dieser stelle und einen trommelwirbel. auf diese weise verzögert sich unsere weiterreise gerne um einen tag und allein die vorstellung der grilladen kann noch die eine oder andere verzögerung nach sich ziehen…

mit steffi und marek vor mareks geschäft

zum schluss noch einige fragen, die uns während des wanderns immer wieder beschäftigen:

• wieso sterben spitzmäuse vornehmlich auf wegen und dies immer ohne sichtbare äussere einwirkung?
• wieso führen radwege an allen kläranlagen vorbei?
• wieso hat jesus auf allen kreuzdarstellungen nie körperbehaarung unterhalb des kopfes?
• wieso sieht man die besten übernachtungsmöglichkeiten immer am vormittag und die schönsten vesperplätze nach dem mittagessen?
• wenn man das geld für die herstellung und installation aller schilder mit dem hinweis auf einen reduzierten streu- und winterdienst nimmt, könnte man einen solchen auf diese weise nicht locker finanzieren?
• welcher spassige geselle denkt sich all die lustigen wortkreationen für geschäfte aus wie zb haarmonie, kanaligator, fahradies oder ähnliches?
• wieso sind die bäume an alleen zum teil einzeln mit durchnummerierten plättchen versehen wie im kino? haben die leute angst, dass die bäume die plätze tauschen?

eintrag vom 21.juni 2008
unser wägele….

die lösung unseres problems (eigentlich nur das vom langen) war relativ einfach, abgesehen vom knöchel selbst. wir haben in einem dieser riesigen fahrrad- und fahrradzubehörläden einen veloanhänger gekauft für unser gepäck. das heilt zwar nicht den knöchel aber es belastet ihn nicht mehr so. das war die beste idee seit schaffhausen (ausser vielleicht ein bierlein zu trinken nach dem wandern).

vorteil 1: nie mehr rückenschmerzen und unermüdliches herumzupfen an den trägern, weil auch das bequemste trägersystem nach 7 stunden am rücken klebt und beisst und manchmal einfach nur noch wehtut.

vorteil 2: eigentlich wollten wir ja einfach wandern und sozusagen als i-tüpfelchen kommen wir ganz automatisch ans meer. aber wenn wir schon ein gps-gerät dabei haben und dieses sämtliche daten über route und position wiedergibt und wir nun mal buben sind, die auf solche sachen manchmal unheimlich stehen, so ist uns natürlich nicht entgangen, dass wir jetzt bis zu einem km/h schneller sind als mit den säcken am rücken. und so düsen wir nun mit über 6 km/h über die deutschen landen.

vorteil 3: da nur einer von uns das wägele schieben muss/darf (es macht nämlich spass), hat der andere balastfreies spazieren.

nachteil 1: wir müssen uns an die grösseren wege und strassen halten, da es kein veloanhänger-tous-terrains ist. das entlang marschieren auf den landstrassen kann mitunter ziemlich gefährlich sein, wenn zudem noch die deutschen am vorabend im fussball gewonnen haben und die lenker käumlich ausgeschlafen geschweige denn nüchtern sind. wir vertrauen auf den jakobsweg, und seine schützende wirkung, auch wenn wir eigentlich von santiago de compostela weglaufen.

nachteil 2: da wir nun deutlich mehr platz haben wie zuvor, erwacht unsere alte sammlerleidenschaft. wenn wir je wieder auf die rucksäcke wechseln sollten, so werden wir uns mit bestimmheit den rücken brechen.

nach ulm sind wir in zwei tagesetappen nach nördlingen gewandert, wobei unsere outdoor-fähigkeit auf eine probe gestellt wurde, da es entweder regnet oder regnet. und wenn die sonne mal ganz kurz scheint, so schaut sie nur, wohin sie denn seichen soll in den nächsten stunden. mit der zeit ist dann alles feucht und dreckig und klebrig. in sichtweite von nördlingen und die bestellung des anlegerbieres bereits vorformuliert, beschert uns wer-auch-immer noch einen platten. das haben wir nun davon, dass wir den pilgern weglaufen! und zu allem überfluss entpuppt sich die gekaufte pumpe als ebensolchige. ein motorradhändler hat uns dann aus der patsche geholfen. bei dieser gelegenheit ein hutziehen vor den deutschen! ihr seid nett und lustig und hilfsbereit und falls wir je was schlechtes über euchgesagt haben sollten, so mag das sicherlich gestimmt haben aber jetzt finden wir euch klasse!

wir haben uns auch vorgenommen, so oft wie möglich im freien zu übernachten. dies ist zwar nicht sehr förderlich für unseren shampoo-geruch aber es macht spass, an einem seelein oder im wald zu übernachten. die hotelzimmer missbrauchen wir vornehmlich für das waschen unserer kleider und das aufhängen sämtlicher plachen und säcke und es sieht meist aus wie auf einem basar. nach nördlingen ist es dann erstaunlicherweise hügeliger geworden und so konnte wenigstens einer von uns schwitzen, wenn das 40kg schwere wägele hochgestossen werden musste. via oettingen, spalt, abenberg, gunzenhausen und schwabach sind wir nach nur 3 tagen nach nürnberg gelangt. die landschaft ist schön und ländlich und dies wird auch durch den geruch immer wieder bestätigt: idylle und gülle in hülle und fülle! kurz vor nürnberg überschreiten wir den kilometer 400 unserer reise. das entspricht etwa einem drittel des weges nach rügen.

wir sind übrigens überzeugt, dass chrisi uns heimlich voraus eilt, als spähertrupp sozusagen und um uns das leben manchmal bequemer zu machen. allzu oft hat es gerade dann ein bänklein am wegrand, wenn wir eins brauchen oder ein brunnen zum wässern, als dass dies zufall sein könnte. manchmal hören wir auch aus der nachbarschaft sein charakteristisches schneuzen.

wir sind immer noch besten mutes und das wandern is a gaudi! blasen hats zwar an den füssen und am abend müssen wir auch nicht unbedingt noch einen schuhplättler hinlegen aber es ist in dieser woche schon viel besser bestellt um unsere füsse. wir haben eine art fetisch entwickelt zu füssen (natürlich nur zu den eigenen). jeden abend wird gesälbelt und gepflegt und geredet und verpflastert falls nötig und auch am morgen richten wir meist noch ein gutes wort an sie.

unsere nächste teilstrecke wird uns via bamberg nach leipzig führen. tönt schnell, geht aber wahrscheinlich 7 bis 8 tage. da wir die letzten tage immer 40 bis 50 kilometer zurückgelegt haben, sind wir zeimlich mutig geworden mit den etappen-längen. mal sehen.

an einem übernachtungsplatz hatte es sogar ein kneipp-bad (und eine million mücken)

eintrag vom 15.juni 2008
nun, so haben wir uns von unseren liebsten verabschiedet und sind losgezogen, um im paradies gleich wieder einzukehren bei roli und gerry in der lake side villa. da die lieben steckborner uns kein dach über dem kopf gewähren wollten, sind wir in ein verlassenes hotel eingestiegen und haben es uns auf der see-veranda gemütlich gemacht. was für ein anfang und die füsse machen auch noch mit (man beachte das wort noch aber davon später). nach jedem tag gibt es ein rating über den zustand von kopf, rücken, beine und füsse und heute ist noch alles im grasgrünen bereich. wie es so ist im freien: um 6 uhr ist fertig mit nacht und die cheiben vögel zwitschern einen aus den schönsten träumen. via konstanz und einem leckeren tannenzäpfle gehts mit der fähre nach meersburg. um dem prinzip von der reise durch eigene muskelkraft nicht ganz untreu zu werden, sitzen wir nur ganz unbequem auf den stühlen und gehen sogar manchmal auf und ab. in markdorf suchen wir uns eine bleibe. da wir nach zwei tagen wanderung dementsprechend schmecken (wie sau), gehen wir nur einzeln in räume, in denen sich auch andere personen aufhalten. an diesem abend erleben wir, was die schwaben unter einer deftigen portion verstehen: 3 mörderschnitzel und je einen berg spätzle, kroketten und pommes und dazu noch ein gewächshaus voll salat. die spinnen, die deutschen aber auf eine sehr sympatische art.

nach ravensburg werden wir gut verschifft und immer wenn eine hütte von nöten wäre, ist natürlich keine zu bekommen. deswegen stellen wir das überzelt bei strömendem regen auf und ergeben uns der feuchte von ravensburg (danke ute). die blasendichte an unseren füssen nimmt langsam zu aber noch immer läuft es sich erstaunlich gut und der tagesschnitt liegt bei ca 35 km. am donnerstag dann ein erstes etappenziel: die donau! juhu. darauf wie auch auf alles andere trinken wir ein bier und via dem schönen radweg gelangen wir nach ulm, wo es einen ruhetag gibt. so denken wir jedenfalls. am nächsten morgen hat der lange nämlich einen dicken fuss und kann nicht mehr auftreten. da wandert man 200 km durch die deutsche pampas und über nacht gibts einen klumpfuss. natürlich ist toni der hauptverdächtige denn sonst war ja niemand in der nähe, der dem armen roman das angetan haben könnte. in der uniklinik kommt die diagnose der multiplen rechten entzündungen und blasen rechter fuss, das und gelenkbänderverknöcherungen und dms und trallala (diese ärztekrallen kann niemand lesen, weil es wahrscheinlich auch gar nichts bedeutet). zu deutsch: ein tag mehr ruhe und wir müssen plan b aus dem ärmel ziehen. leider ist der so geheim, dass nicht mal wir ihn kennen uns so entscheiden wir uns für plan c.

ist damit die reise zu ende? denn der knöchel wächst weiter im umfang und als käptn hinkebein in rügen anzukommen, war nie unsere absicht. doch nun was schöneres von der braufront. wir haben auf unserem weg 2 brauereien (leibinger und föhr bier), eine mälzerei (warthausen) und einige biere kennen und lieben gelernt (eigentlich sind es eher affären, denn nach 2 drei halben ziehen wir zum nächsten). meckatzer, leibinger, schussenrieder, föhrbier, goldochsen, memminger, münster bräu, andechser und vielleicht noch mehr.

bis nächstes mal in einer woche. vielleicht aus nürnberg oder tschibuti…

eintrag vom 6.juni 2008
„weisch wie lang hani s’meer scho nüm gseh“ sang kuno auf bümpliz casablanca.

über 10 jahre wurde nur darüber gespinntisiert. jetzt gilts ernst. wir machen unsere spinnerei wahr und wandern ans meer, nicht ans mittelmeer, sondern den brauereien nach an die ostsee. einer der höhepunkte wird sicher bamberg sein, wo unser malz herkommt.

der bodensee schaut aus wie ein kleiner weiher…

stichtag ist der sonntag 8. juni 2008 um 10 uhr bei der brücke. wer bis diessenhofen mitlaufen will, ist herzlich eingeladen. im paradies (lakeside-villa) gibts ein schuhbindehalt bei roli und co mit apero. der rest ist formsache

in loser folge berichten wir hier über unsere erfolgserlebnisse und gebrechen.

roman und anton voller vorfreude.

und zum schluss soll dann à la plage an der ostsee noch ein bier gebraut werden…

rügen, 1200 km nördlich der geliebten brauage.